Ruine Sprengelburg
Ort
Eßweiler
Info-Adresse
Öffnungszeiten
49.56617, 7.55781
Die Geschichte der Burg:
Obwohl in manchen Veröffentlichungen das 13. Jahrhundert genannt wird, legt die Burgform - eine Turmhügelburg - sowie ältere Fundamentreste eine Erbauung vor 1150 nahe. Da bei den Ausgrabungen nur wenige Funde gemacht wurden, glaubt man, dass die Burg nur kurze Zeit bestand.
Als erste Burgherren sind uns die Ritter Mülenstein, Lehensmänner der Rheingrafen in Grumbach und der Burg Rockenhausen, bekannt. Ob sie als Erbauer der Burg in Frage kommen, ist noch fraglich. Als erster Mülensteiner wird 1317 ein Junker Mülenstein von Grumbach genannt. Die letzte Erwähnung des Geschlechts ist aus dem Jahre 1451.
Diese Mülensteiner sollen ihren Lebensunterhalt durch Straßenraub und Überfälle bestritten haben. Besonders mit Kaufleuten aus Straßburg soll eine Art "Kriegszustand" wegen der vielen Überfälle der Mülensteiner geherrscht haben. Dadurch wurde auch die Zerstörung der Sprengelburg eingeleitet.
Das ummauerte Burggelände ist recht klein. Der Zugang wurde auf der Westseite (dem Talbach zu) gefunden. Das heutige Aussehen mit dem Rundbogen wurde aus den Fundstücken rekonstruiert. Die Mauer war im Osten (der heutigen Straße zu) als Schildmauer ausgelegt. Die heute sichtbare Umfassungsmauer und das Tor wurden während der Renovierungsarbeiten bis 1988 aus Steinfunden neu errichtet.
Im Innern der Mauer wurden unter anderem an der Nord-West-Ecke Mauerreste eines Gebäudes gefunden. Sie sind heute nicht mehr sichtbar. Verkohlte Holzreste, womöglich des Daches, lassen einen Brand vermuten. Möglicherweise standen im gesamten Innenbereich Gebäude.
Der Rundturm hat einen Durchmesser von 8 Metern. Bei den Arbeiten 1978/1979 konnte ein 4 Meter hoher, unten massiver Stumpf ausgegraben werden. Die Aussenmauern waren etwa 1,5 m dick und reichten auf der Ostseite bis an die Außenmauer. Auch am Turm waren Brandspuren sichtbar. Das heutige Aussehen des Turms entstand durch die Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren. Dabei wurde auch die eiserne Wendeltreppe auf den Turm angebracht.
Geschichten zur Burg
Von der Sprengelburg soll es einen unterirdischen Gang durch den Königsberg nach Wolfstein gegeben haben. Ein solcher Stollen wurde bisher jedoch nicht gefunden. Andererseits wurde im Königsberg Bergbau betrieben, alte Stollen sind dort keine Seltenheit, so dass durchaus in früherer Zeit im Umkreis der Burg ein alter, mittlerweile eingestürzter Stollen in den Königsberg vorhanden war. Auch unterhalb der Burg am Steilhang zum Talbach ist ein bisher undatierter Steinbruch sichtbar.